In den USA spricht man vom „American Dream“, in Deutschland wird sie durch übertriebene Bürokratie, einen Wust an Gesetzen, hohe Steuerabgaben und „zurückhaltende“ Bereitstellung von Fördermitteln eher ausgebremst: die Selbständigkeit. Fragt man Betriebswirtschafts-Studenten an Deutschen Hochschulen nach ihrem Wunsch, sich später selbständig zu machen, so heben vielleicht 20 Prozent ihre Hand. Vor dem Hintergrund, dass Produktionsstätten zunehmend in Billiglohnländer verlagert werden, wäre der Wirtschaftsstandort Deutschland eigentlich dringend auf einen wachsenden Unternehmergeist beim Nachwuchs angewiesen.
Nach dem Fall der Mauer war in den neuen Bundesländern eine richtige Gründerwelle zu beobachten. Von 1989 bis 1996 ist die Zahl der Selbständigen dort rund auf das Dreifache angestiegen. Von der damaligen Aufbruchstimmung ist heute leider nicht mehr viel zu spüren. Im Betrachtungszeitraum 2000 bis 2007 hat das Gründungsgeschehen in Deutschland nun seinen Tiefpunkt erreicht. Auch im europaweiten Vergleich stellt Deutschland mit rund 9% Selbständigenquote eher das Schlusslicht dar. Die Deutschen leben in einer Arbeitnehmerkultur. Und in der Tat ist der Weg in die Selbständigkeit mühsam und mit einem gewissen Risiko verbunden. Dass so wenige Deutsche den Mut zur Existenzgründung haben, hängt nicht zuletzt mit der Erziehung sowie den Inhalten und Lehrmethoden an Deutschen (Hoch-)Schulen zusammen. Das Bildungswesen in Deutschland versteht es momentan noch nicht, Nachwuchskräften die Selbständigkeit als eine attraktive Lebensperspektive aufzuzeigen und das notwendige Rüstzeug zu vermitteln. Nur vereinzelt gibt es richtige „Gründungslehrstühle“, wie beispielsweise an der RWTH Aachen von Dr. Malte Brettel.
Hat man eine clevere Geschäftsidee und entschließt sich, tatsächlich den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, ist man gerade am Anfang und wenn es an die Umsetzung geht, voller Tatendrang. Doch manchmal droht der Traum von der Selbständigkeit ganz schnell wie eine Seifenblase zu platzen. Nämlich dann, wenn einem von Banken plötzlich unüberwindbare Hürden gesetzt werden. Aufgrund strenger Restriktionen hat man es als Selbständiger schwer, einen Bankkredit zu bekommen. Einer unserer Kreditnehmer sagte neulich bei einem Interview mit Bayern 2 „man wird behandelt wie ein Idiot, obwohl die Umsatzzahlen stimmen“.
Der smava Kreditmarktplatz bietet die Möglichkeit, sich auch zu gewerblichen Verwendungszwecken schnell und unkompliziert Geld zu leihen – vorausgesetzt, der Antragsteller ist seit mindestens zwei Jahren selbständig tätig und sein Kreditprojekt stellt in den Augen der Anleger eine interessante Geldanlage dar. Viele davon sind ebenfalls selbständig und kennen die Probleme, mit denen Selbständige bei Banken oft zu kämpfen haben.
Das Dienstleistungsangebot von smava wurde innerhalb der letzten Monate für Selbständige und Freiberufler permanent verbessert. So gab es verschiedene Erleichterungen beim Antragsprozess z.B. die Einführung des Einkommensrechners. Auch die Erweiterung der Laufzeit um die Alternative 60 Monate sowie die Erhöhung der maximalen Kredithöhe auf 25.000 Euro waren dazu passende Schritte. Bereits rund die Hälfte der finanzierten Kredite auf smava wurde an Selbständige vermittelt. Um auch in Zukunft ein kompetenter Ansprechpartner für Selbstständige zu sein, werden wir die dafür passenden Kreditlösungen ständig ausbauen.
Viele Grüße,
Alexander Artopé, Geschäftsführer smava GmbH