Im Gegensatz zu einer gängigen Anschlussfinanzierung, die Sie höchstens bis zu 12 Monate im Voraus abschließen können, haben Sie beim Forward-Darlehen die Möglichkeit bereits bis zu 5 Jahre im Voraus zu planen. Sie können sich also aktuell günstige Zinsen für Ihre anschließende Baufinanzierung sichern. Ob für Sie diese Art der Finanzierung in Frage kommt, hängt von Ihren persönlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen ab. Folgendes sollten Sie für dieses Darlehen beachten:
Forward-Phase und Zinsaufschlag
Die Phase zwischen Vertragsabschluss und Auszahlung des Forward-Darlehens wird Forward-Phase genannt. Dafür erheben Kreditinstitute für jeden Monat des für Sie bereitgestellten Kredits einen Zinsaufschlag. Wie hoch dieser Aufschlag auf den Zinssatz ausfällt hängt davon ab, wie die Banken die Zinsentwicklung einschätzen. Dabei gilt, je länger die Forward-Phase dauert desto höher ist der Zinsaufschlag.
Änderung der Grundschuld
Wenn bei einem Forward-Darlehen der Kreditgeber gewechselt wird, muss in der Grundbucheintragung die Grundschuld geändert werden werden. Dafür müssen Sie in der Regel mit Gebühren über mehrere hundert Euro rechnen. Einige Banken übernehmen jedoch im Rahmen der Neukundengewinnung diese Gebühren. Hier lohnt sich in jedem Fall der Vergleich von verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten.
Nichtabnahmeentschädigung bei Kündigung
Der Vertrag über ein Forward-Darlehen ist in der Regel bindend und eine vorzeitige Kündigung kaum möglich. Daher ist der Abschluss dieses Darlehens mit Risiken verbunden, denn in der Zeit bis zur Auszahlung kann sich sowohl privat als auch wirtschaftlich viel verändern. Bei einer vorzeitigen Kündigung steht der kreditgebenden Bank eine Nichtabnahmeentschädigung zu. In der Regel ist diese Strafgebühr so hoch angesetzt, dass sich der Wechsel zu einer günstigeren Finanzierung nicht lohnt. Nach dem BGB § 489, Abs. 1, Nr. 2 haben Sie nach 10 Jahren das Recht auf Kündigung dieses Kredits.
Risiko Zinsentwicklung
Den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss eines Forward-Darlehens zu ermitteln ist schwierig. Steigt das Zinsniveau nur langsam an, dann lohnt es sich noch etwas zu warten. Wenn ein starker Anstieg des Zinsniveaus in kurzer Zeit erfolgt, dann können Sie mit dieser Finanzierung trotz des Zinsaufschlags Geld sparen. Ob Sie mit dieser Variante am Ende wirklich Zinskosten einsparen können, kann bedingt durch die Risiken nicht pauschal beantwortet werden.