Ein Berater übergibt einer Kundin einen Schlüssel über einem Schreibtisch, auf dem ein Vertrag, ein Taschenrechner und ein Modellhaus liegen. Die Szene symbolisiert den Abschluss einer Immobilienfinanzierung, etwa im Zusammenhang mit einer endfälligen Darlehensrückzahlung.Ein Berater übergibt einer Kundin einen Schlüssel über einem Schreibtisch, auf dem ein Vertrag, ein Taschenrechner und ein Modellhaus liegen. Die Szene symbolisiert den Abschluss einer Immobilienfinanzierung, etwa im Zusammenhang mit einer endfälligen Darlehensrückzahlung.

Endfälligkeit

 
✓ Mit Endfälligkeit bezeichnet man einen finalen Termin, an dem ein Gläubiger sämtliche offenen Zahlungsverpflichtungen erhalten wird.
✓ Im Kreditbereich ist das der Stichtag der finalen Rate.
✓ Zwar besteht Endfälligkeit bei unterschiedlichen Finanzprodukten. Besondere Bekanntheit erlangte sie jedoch durch sogenannte endfällige Darlehen.
✓ Bei diesen Krediten setzen sich die Raten nur aus Zinszahlungen zusammen. Erst bei Endfälligkeit muss die Tilgung erfolgen – die Rückzahlung des geliehenen Kreditbetrags.

Definition


In der Welt der Finanzen hat Endfälligkeit zwei Bedeutungen. In der originären Definition handelt es sich um einen Termin: Er ist der Stichtag, an dem ein Schuldner die letzte Zahlung von Zins und/oder Tilgung erbracht haben muss. Im weiteren Sinn kennt man die Endfälligkeit aus dem Kreditwesen in Form des endfälligen Darlehens bzw. Endfälligkeits-Darlehens. Wo bei den bekannteren Tilgungsdarlehen mit jeder Rate Zins- und Tilgungsanteil bezahlt werden, besteht die Rate hier nur aus den Zinsen. Erst mit Erreichen der Endfälligkeit ist die eigentliche Tilgungssumme zu begleichen – typischerweise auf einen Schlag.

Endfälligkeit im Allgemeinen

Fälligkeit ist ein feststehender Rechtsbegriff. Vereinfacht formuliert ist es der Zeitpunkt, an dem ein Gläubiger eine Leistung (etwa eine Zahlung) einfordern kann, weil er eine darauf bezogene andere Leistung erbracht hat.

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Beispiel
Eine Autowerkstatt führt eine Inspektion durch. Damit erbringt sie eine Vorleistung. Der Fahrzeugbesitzer muss nun seinerseits eine Geldleistung erbringen, damit das Geschäft erfüllt ist. Sobald die Werkstatt fertig ist, beginnt die Fälligkeit. Der Kunde hat also seinen Teil der Leistung sofort zu erbringen – gemäß gesetzlicher Zahlungsfrist binnen 30 Tagen nach Fälligkeit.

 

Von einer Endfälligkeit spricht man, wenn die Leistung des Schuldners über einen längeren Zeitraum bzw. in mehreren Schritten erfolgen darf. Das wäre in diesem Beispiel der Fall, wenn die Werkstatt eine Ratenzahlung akzeptieren würde.

Besonders bedeutsam ist die Endfälligkeit im Wertpapier- und Kreditwesen:

Endfälligkeit bei Krediten

Bei Darlehen erfolgt meist eine gestückelte Rückzahlung. In diesem Fall ist die Endfälligkeit der Termin der finalen Zahlung. Nach dieser hat der Gläubiger alle Tilgungs- und Zinsbeträge vollständig erhalten.

Endfälligkeit bei Wertpapieren

Bei Aktien und ähnlichen Produkten ist die Endfälligkeit derjenige Zeitpunkt, an dem ein Anleger seine Investition mit allen zusätzlichen Zahlungen zurückerhält.

Endfälliges Darlehen im Besonderen

Prinzipiell besteht die Endfälligkeit daher bei jedem Kredit, bei dem sich die Rückzahlung auf mindestens zwei Raten erstreckt. Insbesondere kennt man den Begriff im Zusammenhang mit dem endfälligen Darlehen. Um es zu erläutern, ist der Vergleich mit herkömmlichen Tilgungsdarlehen nötig:

Tilgungsdarlehen

Zu dieser Gruppe gehören unterschiedlich aufgebaute Kredite. Ihre Gemeinsamkeit: Jede Rate setzt sich aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammen. Bei Endfälligkeit wird daher beides in Form einer finalen Rate geleistet.

 

Endfälliges Darlehen

Bei diesen Krediten werden ebenfalls Raten gezahlt. Sie enthalten jedoch ausschließlich Zinsanteile. Bei Erreichen der Endfälligkeit ist der gesamte geliehene Betrag noch offen und muss beglichen werden.

 

Üblicherweise ist die Tilgung bei einem endfälligen Darlehen auf einen Schlag zu leisten. Diese Vorgehensweise stellt für Kreditinstitute ein erhebliches Risiko dar. Diese lassen sich daher nur darauf ein, wenn bei Vertragsabschluss die Zahlbarkeit unzweifelhaft gesichert ist. Häufig verlangt die Bank das Vorhandensein eines sogenannten Tilgungsträgers. Er übt eine Funktion vergleichbar mit einer Sicherungsabtretung aus. Die Bank erhält also bevorzugte Zugriffsrechte auf eine Forderung.

Üblich sind in diesem Zusammenhang unter anderem:

  • Aktiendepots
  • Bausparverträge
  • herkömmliche Lebensversicherungen
  • kapitalbildende Lebensversicherungen
  • private Rentenversicherungen

Zentral wichtig ist, dass der Tilgungsersatz bei Erreichen der Endfälligkeit zur Verfügung steht und genügt, um die Tilgungssumme zu leisten. Meist werden endfällige Darlehen genutzt, um sowieso zum Zeitpunkt der Endfälligkeit bereitstehende Mittel bzw. auslaufende Verträge in die Finanzierung einbinden zu können.

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Beispielsweise…
könnte im Immobilienbereich ein endfälliges Darlehen genutzt werden, um trotz noch nicht zuteilungsreifen Bausparvertrag Mittel zu haben. Wird der Sparvertrag zuteilungsreif, begleicht man damit die Endfälligkeit. Anschließend wird der Bausparvertrag-bezogene Kredit wie üblich abgelöst – als herkömmliches Tilgungsdarlehen.

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