Seit es im Jahr 1935 in Kraft trat, ist das Kreditwesengesetz das zentrale Gesetz zur Regulierung des Bankwesens in Deutschland. Die letzte Neufassung trat im Jahr 1962 in Kraft und mittlerweile wird das Kreditwesengesetz durch weitere Richtlinien wie die EU-Verbraucherkreditrichtlinie oder die Wohnimmobilienkreditrichtlinie ergänzt. Das KWG legt dabei die Rahmenbedingungen fest, nach denen Kreditinstitute und Finanzdienstleister agieren dürfen, um die Stabilität des Finanzsystems nicht zu gefährden. Demnach sehen die vordergründigen Ziele des Kreditwesengesetzes wie folgt aus:
- Schutz der Einleger
- Schutz der Anleger
- Schutz der Banken
- Kontrolle der Banken
- Vermeidung von Finanzkrisen
Zudem helfen die Maßnahmen dabei, die Geldwäsche sowie Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen. Ein wichtiger Begriff im Zusammenhang mit dem KWG ist dementsprechend die BaFin – die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Als Behörde überwacht sie die Banken sowie Finanzdienstleister in Deutschland. Zudem gelten das Einlagensicherungsgesetz, das Kundeneinlagen bis 100.000 Euro absichert, und das Geldwäschegesetz, das Banken zur Identitätsprüfung ihrer Kunden verpflichtet.
Diese Anforderungen müssen Banken erfüllen
Zu den wichtigsten Aufgaben des Kreditwesengesetzes gehört es außerdem, die Anforderungen zu definieren, die Banken und Finanzdienstleister bei ihrer täglichen Arbeit erfüllen müssen. Hierzu zählen:
- Lizenzpflicht: Alle Banken und Unternehmen, die Bankgeschäfte betreiben möchten, benötigen dafür eine BaFin-Zulassung.
- Strenge Kapitalanforderungen: Die Banken müssen ausreichende Rücklagen bilden.
- Hohe Transparenzanforderungen: Die Banken müssen regelmäßig Berichte über ihre Finanzlage einreichen.
- Sanktionen bei Verstößen: Die Banken müssen geltende Vorschriften einhalten, ansonsten drohen hohe Strafen oder ein Entzug ihrer Lizenz.
- Pflichten zur Verhinderung von Finanzkriminalität: Die Banken müssen ihre Kunden verschiedenen Prüfungen unterziehen – ihre Identität, die Herkunft des Geldes und die Bonität betreffend.
Indem das KWG diese und weitere Aufgaben übernimmt, hat es direkten Einfluss auf die Verbraucher, wann immer sie Bankgeschäfte tätigen oder Kredite aufnehmen möchten. Das Kreditwesengesetz sorgt dabei einerseits für die Sicherheit der Einlagen, andererseits für eine strenge Kreditvergabe und einen Schutz vor unseriösen Banken beziehungsweise Kreditgebern. Zudem regelt es die Zinsen und Konditionen, beispielsweise durch die Kapitalanforderungen, und es sorgt dafür, dass Banken ihre Kredite insgesamt restriktiver vergeben.