Wieso diese spezielle Herangehensweise existiert, lässt sich leicht erklären:
- Die Referenzzinssätze orientieren sich am volatilen Marktgeschehen. Nicht am eher statischen Leitzinsniveau. Dadurch ist die Zinsberechnung für Roll-over-Kredite realistischer am tagesaktuellen Auf und Ab der Märkte.
- Die häufige Neufestsetzung der Zinsen kann es dem Kreditnehmer ermöglichen, bei fallenden Referenzzinsen besser davon zu profitieren. Seine Kreditkosten verringern sich dadurch.
- Umgekehrt kann der Kreditgeber besser von steigenden Referenzzinssätzen profitieren und so seine Umsätze steigern.
Hierzu ist zu erwähnen, dass diese Vorzüge fast ausschließlich bei institutionellen Geschäften erforderlich sind. Das sind beispielsweise Kredite zwischen zwei Banken, zwischen Banken und dem öffentlichen Sektor oder sogar ganzen Nationen. Im Privatkundengeschäft spielt der Roll-over-Kredit hierzulande faktisch keine Rolle. Lediglich in der Schweiz kennt man eine sogenannte Roll-over-Hypothek zum Einsatz im Immobilienbereich.