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Wozu dient der Leitzins?

Der Leitzins wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) bestimmt und liegt für Einlagen aktuell bei 3,25 Prozent (Stand 10/2024). Die Senkung um 25 Basispunkte erlaubt Geschäftsbanken sich bei der EZB günstiger Geld als zuvor zu leihen und diese günstigen Konditionen geben Sie an ihre Kunden weiter. Wenn Sie also einen Kredit beantragen möchten, dann profitieren Sie in nächster Zeit von niedrigeren Zinsen und besseren Kreditkonditionen. Erfahren Sie in diesem Ratgeber alles Wissenswerte rund um den Leitzins und welche Vorteile Sie haben.

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Der Kreditspezialist Quang-Dung Ta von smavaGeschrieben von Quang Dung TaDer Kreditspezialist Quang-Dung Ta von smavaGeschrieben vonQuang Dung TaSpezialist für Ratenkredite und Bankenprodukte

Quang-Dung Ta, ein erfahrener Bankkaufmann und Senior Key Account Manager bei smava, arbeitet seit 2016 in der Finanzbranche. Mit Spezialisierung auf Kreditwesen und Finanzprodukte verfügt er über tiefgehende Kenntnisse in Finanzthemen. Seine Zusatzausbildung bei smava im Bereich Ratenkredite qualifiziert ihn, praxisrelevante Finanzinhalte zu vermitteln. Sein Ziel ist es, komplexe Finanzthemen verständlich zu machen und Lesern bei Entscheidungen zu unterstützen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Leitzins wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegt.
  • Leitzins bestimmt die Konditionen zu denen Geschäftsbanken Geld anlegen und ausleihen können.
  • Seit 2016 stieg der durch die EZB festgelegte Zinssatz bis Juni 2024.
  • Seit 2024 sinkt der Zinssatz, um die Liquidität zu erhöhen.
  • Durch niedrigeren Leitzins können Banken günstige Kredite an Geschäfts- und Privatkunden vergeben.

Leitzins Definition

Der Leitzins ist ein geldpolitisches Steuerinstrument, um zum Beispiel die Preise im Wirtschaftssystem stabil zu halten. Eine Preisstabilität ermöglicht ein gesundes Wachstum der Wirtschaft und beeinflusst das Konsumverhalten der Verbraucher positiv. Die Höhe des Leitzinses wird von der jeweiligen Zentralbank festgelegt, um bestimmte Ziele wie eine stabile Wirtschaftslage zu erreichen. Im europäischen Raum ist dafür die Europäische Zentralbank zuständig. Diese agiert dabei unabhängig von den Regierungen der EU-Länder.

Die Europäische Zentralbank gibt den Leitzins vor

Die Europäische Zentralbank (EZB) legt verschiedene Leitzinssätze fest, die den Rahmen für die Geldpolitik im Euro-Raum bestimmen und einen direkten Einfluss auf die Banken haben. Diese können sich zum entsprechenden Leitzinssatz Geld bei der EZB leihen und nutzen ihn als Orientierung bei der Festlegung ihrer Kreditzinsen. Abhängig von der Höhe des Leitzinssatzes vergeben die Banken dann Kredite mit entsprechenden Zinsen an Verbraucher. Insgesamt gibt es drei Leitzinssätze der EZB:

Hauptrefinanzierungszinssatz

Der Hauptrefinanzierungszinssatz, auch als EZB-Leitzins bekannt, bestimmt, zu welchem Zinssatz sich Kreditinstitute und Banken Geld bei der EZB leihen können. Derzeit liegt der Hauptrefinanzierungszinssatz bei 3,40 Prozent (Stand 10/2024).

 

Einlagenzinssatz

Der Einlagenzins beschreibt den Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken ihre Liquiditätsüberschüsse bei der EZB anlegen können. Derzeit beträgt dieser Zinssatz 3,25 Prozent (Stand 10/2024).

 

Spitzenrefinanzierungszinssatz

Der Spitzenrefinanzierungszinssatz ist der Zinssatz, zu dem sich die Banken bei der Zentralbank über Nacht Liquidität beschaffen können, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Derzeit liegt dieser Zinssatz bei 3,65 Prozent (Stand 10/2024).

Leitzins als Kontrolle der Inflation

Der Leitzins der EZB spielt eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Inflation, da er maßgeblich beeinflusst, wie teuer oder günstig Kredite sind und wie viel Geld im Umlauf ist. Bei steigender Inflation hebt die EZB häufig den Leitzins an, um die Nachfrage nach Krediten zu senken. Teurere Kredite führen dazu, dass Unternehmen und Verbraucher weniger investieren und ausgeben, wodurch der Preisdruck nachlässt. Gleichzeitig werden durch höhere Zinsen auch Spareinlagen attraktiver, was den Konsum weiter reduziert. So versucht die EZB, das Wirtschaftswachstum zu dämpfen und die Inflation in Richtung ihres mittelfristigen Ziels von etwa 2 % zu senken. Sinkt die Inflation hingegen zu stark, kann die EZB den Leitzins senken, um das Wirtschaftswachstum zu stimulieren. Die Senkung der Zinsen ist die Reaktion auf die aktuelle Inflation von 1,7 % (Stand 10/24).

So entsteht der Leitzins

Der Leitzins wird vom zuständigen Rat der EZB abhängig von wirtschaftlichen Entwicklungen beschlossen. Der EZB-Rat entscheidet über das Ausmaß und den Zeitpunkt der Senkungen oder Erhöhung des Zinssatzes. Ist der Leitzins niedrig, dann ist es für die Banken leichter, an günstige Kredite zu kommen und somit auch für Verbraucher. Steigt jedoch die Nachfrage bei Darlehen und das Angebot an Krediten wird kleiner, kommt es zu einer Preiserhöhung und somit auch zum steigenden Leitzins. Für eine Preisstabilität kann die EZB den Leitzins erhöhen. Ein niedriger Leitzins sorgt vor allem dafür, dass die Wirtschaft angekurbelt wird. Daher beeinflusst der Leitzins auch indirekt die Preisentwicklung.

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Hinweis
Ist der Leitzins niedrig, dann sind die Zinskosten für Kredite günstig, dafür gibt es jedoch sehr geringe Zinsen auf Sparguthaben. Bei einem hohen Leitzins ist das genau umgekehrt. Kredite werden teurer und die Zinsen auf Spareinlagen steigen wieder. Bei einem hohen Leitzins lohnt sich also die Geldanlage.

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Leitzinsen bestimmen die Zinsentwicklung

Wenn Sie einen Kredit beantragen, dann gibt es zwei Möglichkeiten wie der Zinssatz festgelegt wird:

Variable Verzinsung

Nehmen Sie ein Darlehen mit einer variablen Verzinsung auf, dann können die Zinskosten je nach aktuellem Leitzins steigen oder sinken. Die variable Verzinsung spielt vor allem bei einer langen Kreditlaufzeit eine Rolle. Denn wenn Sie aktuell bei einem Darlehen vom günstigen Leitzins profitieren, dann führt eine variable Verzinsung bei einer Erhöhung des Leitzins zu steigenden Kreditkosten.

Feste Verzinsung

Wenn Sie einen Kredit mit einer festen Verzinsung aufnehmen, dann bleibt die Zinslast über den gesamten Zeitraum der Tilgung gleich. Das bedeutet, sollte der Leitzins während der Kreditlaufzeit steigen, zahlen Sie weiterhin die vereinbarten niedrigen Zinskosten. Sollte der Leitzins allerdings noch weiter sinken, dann kann das bei einer festen Verzinsung zum Nachteil werden.

 

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Tipp
Nutzen Sie einen Kreditrechner für die Kostenberechnung Ihres individuellen Kredits.

Häufige Fragen zum Leitzins

Der Leitzins ist ein zentrales Steuerelement innerhalb der Geldpolitik. Denn der Leitzins beeinflusst unmittelbar den Preis den die Banken für Geldanleihen oder Geldanlagen zahlen müssen. Dieser Preis wirkt sich dann dementsprechend auch auf die Endverbraucher aus. Sollte es zu einer erhöhten Konjunktur kommen und die Inflationsrate steigen, dann wird der Leitzins erhöht.

Wenn die EZB den Leitzins senkt, dann können Bankinstitute bei der EZB günstig Kredite aufnehmen. Dadurch kommt mehr Geld in Umlauf und die Verbraucher werden animiert, mehr Geld auszugeben. Denn auch die Hürden für Kreditaufnahmen sind gering. Da sich bei einem niedrigen Leitzins die Geldanlage nicht rechnet, wird die Wirtschaft eben durch die Geldausgaben in Schwung gebracht. Wenn der Leitzins erhöht wird, dann sollen vor allem die Konjunktur und die Preissteigerung gedämpft werden. Dadurch wird auch die Inflationsrate gesenkt. Ein Kreditrechner kann bei der individuellen Kreditberechnung helfen.

Die EZB nimmt Änderungen am Leitzins vor, um die Wirtschaft und die Inflation im Gleichgewicht zu halten. Soll zum Beispiel die Wirtschaft angekurbelt werden, dann ist der Leitzins meist niedrig. Steigt die Inflationsrate, dann wird der Leitzins erhöht.

Ja. Wenn der Leitzins steigt, dann steigen auch die Zinskosten für Kredite. Sollten Sie ein Darlehen mit einer variablen Verzinsung aufgenommen haben, dann ändern sich dementsprechend auch die Zinsen für Ihren Kredit. Zwar sind die Banken nicht verpflichtet, den niedrigen Leitzins an ihre Kunden weiterzugeben, trotzdem profitieren Sie aktuell von günstigen Kreditkonditionen.

Der Leitzins wird durch die EZB bestimmt und kann zum Beispiel bei sich verändernden wirtschaftlichen Umständen erhöht werden. Eine Leitzinserhöhung ist vor allem dann wahrscheinlich, wenn die Inflation deutlich steigt. Aktuell ist jedoch keine Leitzinserhöhung zu erwarten, da unter anderem die Inflationsrate niedrig und das wirtschaftliche Wachstum gering ist.

Kredite und der Einfluss des Leitzinses

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