Es sind aktuell nicht nur deutlich mehr Volljährige im Kontominus als im Vorjahresschnitt. Es kennen auch auffallend viele ihren Kontostand nicht.
„17 Prozent der Volljährigen wussten im April 2025 nicht, ob oder wie weit ihr Konto im Minus ist. (1) Das ist der höchste Wert seit 2023. (1) Dass offensichtlich immer mehr Menschen ihren Kontostand nicht kennen oder womöglich sogar bewusst die Augen davor verschließen, ist eine beunruhigende Entwicklung. Denn der Dispokredit und die geduldete Kontoüberziehung sind sehr teure Wege, sich Geld zu leihen und sie bieten außerdem auch keine geregelte Rückzahlung”, sagt Alexander Artopé, CEO von smava.
Rund die Hälfte ist aktuell über 1.000 € im Minus, ein Drittel über 2.000 €
Volljährige in Deutschland sind aktuell häufiger, aber auch tiefer im Kontominus. (1) Im letzten Jahr haben jeden Monat im Schnitt 52,7 Prozent der Kontoüberzieher*innen ihr Konto um mehr als 1.000 Euro überzogen. (1)
Im März 2025 stieg dieser Wert auf 57,4 Prozent. (1) Im April 2025 waren etwas weniger, aber immer noch überdurchschnittlich viele Kontoüberzieher*innen (53,5 %) mit mehr als 1.000 Euro im Kontominus. (1)
Ein Drittel der Kontoüberzieher*innen (34,2 %) war im April 2025 sogar mit mehr als 2.000 Euro im Minus. (1)
Dispoumschuldung spart 65 % Zinsen
Für den Dispokredit fallen Dispozinsen von durchschnittlich 12,06 Prozent an. (2)
„Für die Kontoüberziehung berechnen Banken vergleichsweise hohe Zinsen. Das Konto sollte daher nur kurze Zeit im Minus sein. Je weiter das Konto überzogen ist und je länger man für die Rückzahlung braucht, desto eher lohnt sich eine Umschuldung auf einen günstigen Ratenkredit“, sagt Alexander Artopé.
Beispielrechnung:
Dispokredit | Ratenkredit | |
Kreditbetrag | 2.000€ | 2.000€ |
Zinssatz | 12,06 % (2) | 8,13 % (3) |
Laufzeit | 1 Jahr | 1 Jahr |
Zinskosten | 244,55 € | 85,97 € |
Ersparnis | 64,8 % |
Datenquellen
(1) smava & Civey: Die verwendeten Daten stammen aus einer Befragung für die die Civey GmbH im Auftrag der smava GmbH fortlaufend seit Dezember 2021 mehr als 2.500 Personen ab 18 Jahren in Deutschland zu ihrem aktuellen Girokontostand befragt (Stand: 30.04.2025). Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ für Volljährige in Deutschland. Wie bei jeder Befragung kann es Abweichungen zu den tatsächlichen Werten in der Grundgesamtheit geben. In diesem Fall ist eine mögliche Abweichung nach unten oder oben niedrig. Die Unsicherheit beträgt zwischen 3 und 3,5 Prozentpunkte beim Gesamtergebnis (statistischer Fehler), wobei kleinere Abweichungen wahrscheinlicher sind als größere.
Mehr Informationen: https://www.smava.de/presse/kontoueberziehung-dispo-zinsen/
(2) Stiftung Warentest: (Stand: 03/2024) vgl. Tagesschau-Beitrag https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/dispozinsen-anstieg-fortsetzung-warentest-100.html (Stand: 13.03.2024; zuletzt abgerufen: 06.05.2025)
(3) Deutsche Bundesbank: MFI Zinsstatistik; Zinssätze und Volumina für das Neugeschäft der deutschen Banken / Konsumentenkredite an private Haushalte https://www.bundesbank.de/dynamic/action/de/statistiken/zeitreihen-datenbanken/zeitreihen-datenbank/723452/723452?tsId=BBIM1.M.DE.B.A2B.A.C.A.2250.EUR.N&dateSelect=2024 (Stand: 03/2025; zuletzt abgerufen: 06.05.2025)