Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) sieht Kredite mit langer Laufzeit benachteiligt, sollte ein internationaler Regulierungsvorschlag in die Tat umgesetzt werden. „Das nun vorgeschlagene Modell verzerrt allerdings die Risiken in erheblichem Maße zu Lasten langfristiger Finanzierungen “, erklärt Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, auf der Verbands-Website.
Der s.g. Baseler Ausschuss, einem Zusammenschluss der Bankaufsichtsbehörden der führenden Wirtschaftsnationen, hatte vorgeschlagen, Standartmodelle für die Beurteilung von Risiken bei Zinsänderungen einzuführen. Bislang arbeiten die Kreditinstitute mit hauseigenen Modellen, die allerdings nicht immer als zuverlässig angesehen werden.
Betroffen seien beispielsweise Festzinskredite für den Immobilienkauf mit Laufzeiten von 10 Jahren oder mehr, so der BdB in einer Pressemitteilung.
Überregionales Standartmodell vs. regionale Unterschiede
Bei dem vorgeschlagenen Standartmodell sollen auch Faktoren wie zum Beispiel das Rückzahlungsverhalten von Kunden oder auch die Reaktion der Kunden auf Zinsänderungen berücksichtigt werden. „Solche Faktoren unterscheiden sich nicht nur von Land zu Land, sondern häufig schon von Region zu Region und damit auch von Bank zu Bank“, so Kemmer.
Da mit einem überregionalen Standartmodell wiederum die Banken eine ungenaue Risikoeinschätzung befürchten könnten, sei es denkbar, dass es den Kreditinstituten schwerer fallen könnte, künftig „langfristige Festzinskredite marktgerecht anzubieten“.