Hier setzt der Marktzins an. Auch er orientiert sich zwar letztlich am Leitzins. Allerdings fließen darin verschiedene Dinge aus den freien (Kapital-)Märkten ein. Beispielsweise
- das exakte Inflationsniveau,
- politische Entscheidungen,
- Kaufkraft und -laune,
- Bonitäten der Marktteilnehmer oder
- die Konjunktur.
Diese und andere Dinge sind dafür verantwortlich, zu welchem Zinssatz sich Banken und andere Marktteilnehmer untereinander Geld leihen. Daher gibt es nicht „den“ einen Marktzins, sondern viele Marktzinssätze.
Ähnlich wie bei einem Privatkredit kommt es auf Faktoren wie Bonität, Laufzeit, Kreditart, Verwendungszweck usw. an. Dadurch kann der Marktzins für einen kurzen Kredit zwischen zwei hervorragend bewerteten Banken anders ausfallen als für ein langfristiges Darlehen an ein schlecht dastehendes Institut.
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Fazit
Das bedeutet, der Marktzins ist letztlich das, was das Prinzip von Angebot und Nachfrage aus dem Leitzins macht. Dadurch bleiben auch private Sparer und Kreditnehmer nicht unberührt. Denn der Kurs, zu dem sich Banken leihen, beeinflusst zwangsläufig die Zinsen, zu denen sie Geld verleihen und es aufbewahren.