Mehrere Banknoten verschiedener Währungen, darunter ein 100-Euro-Schein, liegen auf einem weißen Untergrund übereinander. Die Szene symbolisiert den internationalen Zahlungsverkehr und Begriffe wie Valuta oder Wertstellung bei Geldtransaktionen.Mehrere Banknoten verschiedener Währungen, darunter ein 100-Euro-Schein, liegen auf einem weißen Untergrund übereinander. Die Szene symbolisiert den internationalen Zahlungsverkehr und Begriffe wie Valuta oder Wertstellung bei Geldtransaktionen.

Valuta

 
✓ Im alltäglichen Bankenwesen steht die Valuta als alternativer Begriff für die sogenannte Wertstellung.
✓ Wo eine Buchung zunächst nur die Bestätigung dafür ist, dass die Bank beginnt, sich mit einem Kontovorgang zu befassen, ist die Valutierung der Termin, zu dem das Geld tatsächlich auf dem Konto verfügbar ist oder von diesem abgeht.
✓ Unter anderem ist die Valuta deshalb wichtig, um ein konkretes Datum festzulegen, ab dem auf einen Betrag Zinsen berechnet werden.
✓ Eingezahltes Geld kann erst nach Valutierung genutzt werden; abgebuchtes Geld hingegen bis zur Valutierung.

Definition


Der aus dem Italienischen stammende Begriff Valuta („gelten“ oder „wert sein“) hat im Finanzwesen mehrere Bedeutungen. Die im Alltag der meisten Verbraucher wichtigste davon ist als Indikator für eine Wertstellung. Dabei handelt es sich um ein konkretes Datum, ab dem Einzahlungen und Abgänge wertmäßig tatsächlich auf einem Konto vorhanden sind bzw. davon entnommen werden. Dadurch unterscheidet sich die Valuta beträchtlich von einer Buchung.

Buchung und Valutierung: Der wichtige Unterschied

Für Normalverbraucher mag es paradox klingen, aber nur weil ein Betrag auf einem Kontostand angezeigt wird, muss er nicht zwingend real vorhanden, also nutzbar sein. Der Grund dafür ist der Unterschied zwischen zwei wichtigen Vorgängen: Buchung und Valutierung.

Stark vereinfacht lässt er sich folgendermaßen am Beispiel eines Girokontos erklären.

  1. 08:00 Uhr: Kontostand beträgt 5.000 Euro.
  2. 09:00 Uhr: Arbeitgeber überweist 2.500 Euro.
  3. 09:15 Uhr: Banksystem verbucht den Betrag, er wird also vorgemerkt („Buchsaldo“).
  4. 09:15 Uhr: Verfügbarer Kontoinhalt 5.000 Euro, da nur gebucht.
  5. 15:00 Uhr: Bank valutiert den Betrag, er ist jetzt real auf dem Konto vorhanden.
  6. 15:00 Uhr: Real verfügbarer Kontoinhalt 7.500 Euro.

Zwar würde die Bank schon um 09:15 Uhr den Eingang der Zahlung bestätigen. Er wäre wahrscheinlich sogar schon auf einem Kontoauszug verfügbar (vorerst markiert als Buchsaldo). Würde der Kontobesitzer jedoch vor 15:00 Uhr 5.000 Euro abheben, hätte er nicht mehr 2.500 Euro auf dem Konto, sondern 0 Euro. Erst, wenn der Betrag als Valutierungssaldo angegeben wird, ist er verwendbar.

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Gut zu wissen
So funktioniert die Valuta nicht nur bei Einzahlungen, sondern auch bei Abgängen. Wird Geld von einem Konto überwiesen, dann verbucht die Bank den Abgang ebenfalls zunächst nur. Erst mit der Valutierung ist das Geld tatsächlich „weg“.

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Warum besteht der Unterschied zwischen Buchung und Valuta?

Banktätigkeiten

Auch wenn Banken zutiefst digitalisiert sind, läuft dort nicht alles automatisch. Einige Buchungen müssen beispielsweise überprüft werden – häufig bei Einzahlung eines Schecks der Fall. Die Differenz zwischen Buchung und Valuta ist dadurch die Anerkennung, dass trotz digitaler Systeme und Überweisungen nicht alles ohne Zeitverzögerung ablaufen kann.

Verzinsung

Banken können das Geld ihrer Kunden nutzen, um damit zu arbeiten. Ohne Valuta müssten die Institute jedoch bereits von dem Moment an Zinsen berechnen, an dem das Geld gebucht wurde – obwohl auch die Bank die Beträge noch nicht verwenden kann. Die Valutierung ist deshalb eine wichtige Größe bei der Berechnung von Zinsen.

 

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Hinweis
Ein gebuchter, aber noch nicht valutierter Betrag könnte dazu führen, dass Bankkunden Gelder nutzen, die noch nicht abschließend dem Konto gutgeschrieben wurden. Der Bundesgerichtshof urteilte deshalb, dass das Anzeigen eines reinen Buchsaldos an Automaten nicht zulässig ist. Wird dort ein Kontostand angezeigt, muss er dem Valuta-Wert entsprechen. Auf Kontoauszügen und im Online-Banking bleibt die Möglichkeit jedoch bestehen. Hier ist daher Vorsicht geboten.