Für Normalverbraucher mag es paradox klingen, aber nur weil ein Betrag auf einem Kontostand angezeigt wird, muss er nicht zwingend real vorhanden, also nutzbar sein. Der Grund dafür ist der Unterschied zwischen zwei wichtigen Vorgängen: Buchung und Valutierung.
Stark vereinfacht lässt er sich folgendermaßen am Beispiel eines Girokontos erklären.
- 08:00 Uhr: Kontostand beträgt 5.000 Euro.
- 09:00 Uhr: Arbeitgeber überweist 2.500 Euro.
- 09:15 Uhr: Banksystem verbucht den Betrag, er wird also vorgemerkt („Buchsaldo“).
- 09:15 Uhr: Verfügbarer Kontoinhalt 5.000 Euro, da nur gebucht.
- 15:00 Uhr: Bank valutiert den Betrag, er ist jetzt real auf dem Konto vorhanden.
- 15:00 Uhr: Real verfügbarer Kontoinhalt 7.500 Euro.
Zwar würde die Bank schon um 09:15 Uhr den Eingang der Zahlung bestätigen. Er wäre wahrscheinlich sogar schon auf einem Kontoauszug verfügbar (vorerst markiert als Buchsaldo). Würde der Kontobesitzer jedoch vor 15:00 Uhr 5.000 Euro abheben, hätte er nicht mehr 2.500 Euro auf dem Konto, sondern 0 Euro. Erst, wenn der Betrag als Valutierungssaldo angegeben wird, ist er verwendbar.
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Gut zu wissen
So funktioniert die Valuta nicht nur bei Einzahlungen, sondern auch bei Abgängen. Wird Geld von einem Konto überwiesen, dann verbucht die Bank den Abgang ebenfalls zunächst nur. Erst mit der Valutierung ist das Geld tatsächlich „weg“.