Finanzkauf

 
✓ Der Finanzkauf ist eine Sonderform von Darlehen für die Konstellation Privatkäufer – Konsumgut – Händler.
✓ Im Gegensatz zu ähnlichen Krediten gilt der Finanzkauf nur bei diesem einen Händler und dem jeweiligen Produkt. Er kann nicht frei verwendet werden.
✓ Durch die Gestaltung des Finanzkaufs wird der gesamte Kredit direkt beim Händler beantragt, das Geld stammt aber von einer Bank. Unter anderem gehört dazu die bekannte 0-Prozent-Finanzierung.
✓ Aufgrund der Preisgestaltung ist der Finanzkauf trotz des großen Komforts keine universell vorteilhafte Lösung. Mitunter sind andere Konsumentenkredite insgesamt günstiger.

Definition


Der Finanzkauf ist eine im Bereich Konsumgüter verbreitete Finanzierungsmethode. Um den gesamten Kaufpreis nicht auf einen Schlag begleichen zu müssen, nutzt der Konsument einen vom Händler angebotenen Finanzkauf. Dabei handelt es sich um einen Sonderfall von Kredit. Er wird durch die Kooperation des Händlers mit einer Bank möglich. Von anderen Konsumentenkrediten unterscheidet sich insbesondere die produkt- und händlerbezogene Bindung.

Finanzkauf: Produktbezogenes Darlehen in Dreiecks-Konstellation

Üblicherweise erwerben Käufer ein Konsumgut, indem sie es aus ihren eigenen Mitteln auf einen Schlag bezahlen. Diese Vorgehensweise ist jedoch nicht immer möglich oder gewünscht. Etwa, wenn der Preis die aktuellen finanziellen Möglichkeiten überschreitet.

In diesem Fall gibt es drei Möglichkeiten. Sie zeichnen sich insbesondere durch die Anzahl und Konstellation der involvierten Akteure aus.

Der Händler räumt dem Käufer eine Ratenzahlung ein – entweder für ein Produkt oder den ganzen Kauf. Eine Bank ist nicht involviert und der Händler bestimmt alle Konditionen.

Der Käufer nimmt einen Konsumkredit bei einer von ihm gewählten Bank auf. Dieses Geld ist, wenn überhaupt, nur an eine Produktkategorie gekoppelt, ansonsten jedoch frei verwendbar. Der Händler erhält die volle Kaufsumme, während die Bank die Ratenzahlungen samt Zinsen bekommt.

Der Finanzkauf macht aus der bisherigen Zweier- einer Dreier-Konstellation. Der Händler arbeitet mit einer Bank zusammen. Er ist in diesem Fall sowohl Kreditvermittler als auch Nutznießer. Die Bank bezahlt den vollen, an das Produkt gebundenen Kreditbetrag auf einen Schlag an den Händler. Der Käufer zahlt anschließend die Raten zurück.

Wofür wird Finanzkauf angeboten?

Der typische Finanzkauf kommt bei Käufen zum Einsatz, bei denen zwei Bedingungen vorherrschen:

  • Der Käufer ist ein privater Konsument.
  • Die Ware ist ein längerlebiges Konsumgut. Etwa Haushaltsgeräte oder -Elektronik.

Die dahinterstehenden Banken sind in aller Regel Spezial-Kreditinstitute. Viele davon haben kein herkömmliches Geschäft mit Kundenkonten, sondern sind auf solche Finanzierungen spezialisiert.

Was sind Stärken und Schwächen beim Finanzkauf?

Um einen Nachteil des Finanzkaufs aufzuzeigen, hilft ein Blick auf seine bekannteste Anwendung, die 0-Prozent-Finanzierung. Da es sich um ein Bankgeschäft handelt, müssen dabei trotz der Bezeichnung zwangsweise (marktübliche) Zinsen verlangt werden.

Sie werden generiert, indem der Händler den Produktpreis erhöht. Der Kunde zahlt zwar vordergründig nur die Tilgung. Tatsächlich zahlt er jedoch – wie bei jedem anderen Kredit – die Zinsen durch einen höheren Verkaufspreis ab.

Weitere Vor- und Nachteile:

  • Da alles direkt beim Händler abläuft, ist Finanzkauf insbesondere im stationären Einzelhandel recht komfortabel.
  • Da es sich rechtlich um ein Teilzahlungsgeschäft handelt, gelten alle üblichen bankrechtlichen Sicherheiten und Informationspflichten für den Verbraucher.
  • Der Kredit ist an Produkt und Händler gebunden. Es gibt keine Möglichkeit, ihn freier zu nutzen – oftmals nicht einmal, um gleichzeitig mehrere Produkte beim selben Händler zu kaufen.
  • Es gibt keine Möglichkeit, die Bank oder Kreditkonditionen frei zu wählen. Alles ist im Voraus festgelegt.

Vielfach wiegen die Nachteile schwerer als die Vorteile. Solange kein sehr starker Zeitdruck herrscht, kann es daher die insgesamt günstigere Alternative sein, sich lieber einen frei gewählten Konsumkredit zu suchen und damit einen Kreditkauf zu tätigen – oder zumindest einen solchen Kredit mit den Finanzkauf-Konditionen zu vergleichen.

Das gilt nicht zuletzt deshalb, weil es dann möglich wird, die im Verkaufspreis inkludierten Zinsen einer 0-Prozent-Finanzierung zu vermeiden. Sie sind beim Finanzkauf oft höher als bei freien Konsumkrediten.

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