Kreditauskunft

 
✓ Eine Kreditauskunft informiert potenzielle Vertragspartner über Ihr Ausfallrisiko.
✓ Sie kann von allen potenziellen Vertragspartnern mit einem berechtigten Interesse eingeholt werden.
✓ Überprüfen Sie Ihre Kreditauskunft regelmäßig, um Probleme bei Vertragsabschlüssen zu vermeiden.
✓ Sie können und sollten aktiv Maßnahmen ergreifen, um Ihre Kreditauskunft zu verbessern sowie eine gute Bonität langfristig zu sichern.

Definition


Die Kreditauskunft beschreibt eine finanzielle Bewertung Ihrer Bonität, also Ihrer Kreditwürdigkeit. Eine solche Bonitätsprüfung wird zum Beispiel durchgeführt, wenn Sie einen Kredit aufnehmen oder einen Mietvertrag abschließen möchten. Dafür beantragen potenzielle Vertragspartner bei Auskunfteien wie der SCHUFA eine Kreditauskunft. Sowohl die Informationen selbst als auch deren Erteilung und Einholung werden somit als Kreditauskunft bezeichnet.

Wann wird eine Kreditauskunft eingeholt?

Es gibt verschiedene Situationen, in denen eine Kreditauskunft relevant wird. Üblich ist es, wenn potenzielle Vertragspartner in finanzielle Vorleistung gehen und sich durch eine Bonitätsprüfung absichern möchten. Typische Beispiele sind die Kreditaufnahme, der Abschluss von Mietverträgen sowie Leasingverträge, Rechnungskäufe und mehr.

Eine Kreditauskunft dient in solchen Fällen dem Zweck, Ihre Kreditwürdigkeit – auch Bonität genannt – zu überprüfen. Dafür werden Ihre Zahlungsfähigkeit und -willigkeit in der Vergangenheit berücksichtigt, um daraus eine Ausfallwahrscheinlichkeit für zukünftige Zahlungsverpflichtungen zu errechnen: den sogenannten Bonitätsscore oder SCHUFA-Score. Außerdem fließen die Höhe Ihres Einkommens, Ihre laufenden Ausgaben, die Anzahl Ihrer Bankkonten und viele weitere Informationen in diese Berechnungen ein.

Bei der offiziellen Kreditvergabe ist eine solche Kreditauskunft in Deutschland nicht freiwillig, sondern gemäß § 18a KWG verpflichtend. Deshalb gibt es spezielle Unternehmen zur Kreditsicherung, die die Erfassung der Daten für die Kreditauskunft und die Berechnungen der Scores übernehmen. Sie werden als Auskunfteien bezeichnet. Die größte und bekannteste von ihnen ist die SCHUFA. Zusätzlich kann es sein, dass Sie für eine Kreditauskunft weitere Dokumente und Nachweise über Ihre finanzielle Situation vorlegen müssen.

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Gut zu wissen
Wenn innerhalb kurzer Zeit mehrere Kreditauskünfte bei den Auskunfteien wie der SCHUFA eingeholt werden, aber kein Kreditabschluss folgt, kann ein negativer Eintrag erfolgen, der zukünftige Kreditchancen schmälert. Stellen Sie daher lieber unverbindliche Konditionenanfragen, bis Sie ein passendes Angebot gefunden haben und sich einer Kreditzusage sicher sind.

Woher bekommen Auskunfteien ihre Informationen?

Auskunfteien wie die SCHUFA, Experian oder Creditreform beziehen ihre Daten von verschiedenen Vertragspartnern. Dazu gehören Mobilfunkanbieter, Online-Händler, Banken, Energieversorger und viele weitere Unternehmen, mit denen Sie laufende Verträge haben oder hatten. Ebenso prüfen sie regelmäßig öffentliche Schuldnerverzeichnisse sowie ins Insolvenzregister, um potenzielle Einträge in die Berechnung Ihres Scores einzubeziehen. Wie dieses Berechnungsverfahren im Detail aussieht, wird nicht offengelegt.

Können Sie Ihre Daten bei Auskunfteien einsehen?

Sie können und sollten sogar eine Selbstauskunft einholen, bevor eine offizielle Kreditauskunft durchgeführt wird – ehe Sie also einen Kredit- oder anderen Vertrag abschließen möchten. So verhindern Sie, dass Ihr Antrag abgelehnt wird und Ihren Score weiter verschlechtert. Um Ihre Daten in den Auskunfteien einzusehen, gehen Sie wie folgt vor:

  • Beantragen Sie eine Selbstauskunft bei der Auskunftei wie der SCHUFA. Das ist einmal pro Jahr kostenlos möglich.
  • Alternativ können Sie Abonnements abschließen, beispielsweise bei der SCHUFA, mit denen Sie jederzeit Ihren aktuellen Score sowie offizielle Dokumente abrufen können.
  • Überprüfen Sie die vorliegende Selbstauskunft, ob Negativeinträge vorhanden sind – und wenn ja, ob diese unberechtigt oder veraltet sind. In solchen Fällen können Sie eine sofortige Löschung beantragen.

Offizielle Kreditauskunft: Ablauf und Inhalt

Bevor Sie einen Kredit beantragen, ist es wichtig, dass Sie eine eigene Kreditauskunft einholen und veraltete oder unberechtigte Einträge löschen lassen. So verhindern Sie unerwartete Probleme bei Vertragsabschlüssen. Dennoch stellen sich die Fragen, wer eine Kreditauskunft über Sie einholen darf, unter welchen Voraussetzungen und welche Daten darin enthalten sind.

Berechtigung zur Einholung von Kreditauskünften

Prinzipiell darf jeder eine Kreditauskunft über Sie einholen, sofern ein berechtigtes Interesse besteht. Das ist bei Banken, Kreditinstituten, Online-Händlern, Vermietern, Energieversorgern und weiteren potenziellen Vertragspartner gleichermaßen der Fall. Da sie dieses berechtigte Interesse im Zweifelsfall aber nachweisen müssen, holen sie sich Ihre schriftliche Genehmigung ein. Achten Sie deshalb auf die Vertragsdetails oder auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), wenn Sie beispielsweise einen Rechnungskauf tätigen. Häufig stimmen Sie durch Ihre Unterschrift oder durch einen Klick auf bestimmte Buttons – bewusst oder unbewusst – einer Kreditauskunft zu.

 

In Kreditauskünften enthaltene Daten

Bereits vor Vertragsabschluss erhalten potenzielle Vertragspartner durch eine Kreditauskunft Einblick in sensible persönliche und finanzielle Daten. Verbraucher fragen sich oft, welche Informationen darin enthalten sind. Dazu gehören persönliche Daten wie Name, Adresse und Geburtsdatum sowie der Bonitätsscore. Je nach Auskunft können auch Details zu bestehenden Krediten, genutzten Kreditrahmen, Verträgen, Kreditanfragen, Mahnbescheiden oder Insolvenzverfahren enthalten sein. Nicht erfasst werden hingegen Einkommen, Vermögen, Arbeitgeber oder einzelne Kontobewegungen und Käufe.

 

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Wichtig zu wissen
Wichtig zu wissen ist, dass in den Auskunfteien nicht nur negative Informationen wie verspätete Zahlungen oder Mahnungen gespeichert und berücksichtigt werden. Genauso werden Positivmerkmale wie pünktliche Zahlungen vermerkt und können sich positiv auf Ihre Kreditauskunft auswirken.

Kreditauskunft positiv beeinflussen – so geht’s!

Die Erteilung von Kreditauskünften können Sie bei Vertragsabschlüssen und insbesondere bei Kreditanträgen aufgrund der deutschen Gesetzgebung nicht verhindern. In der Praxis stellt sich daher in erster Linie die Frage, ob und wie Sie die darin enthaltenen Daten und den Score Ihrer Kreditauskunft positiv beeinflussen können. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei:

  • Achten Sie darauf, bestehende Zahlungsverpflichtungen und Kreditraten stets vertragsgemäß, sprich pünktlich und vollständig zu bezahlen.
  • Reduzieren Sie Ihre bestehenden Kredite sowie Kreditkarten. Auch eine Reduktion der monatlichen Ausgaben und der Mietzahlungen wirkt sich positiv auf Ihre Kreditauskunft aus.
  • Vermeiden Sie mehrere Kreditanfragen innerhalb kurzer Zeit. Nutzen Sie stattdessen die für Auskunfteien neutralen Konditionsanfragen, um Ihre Kreditchancen und -konditionen zu prüfen.
  • Überprüfen Sie Ihre Kreditauskunft regelmäßig und lassen Sie veraltete oder unberechtigte Negativmerkmale aktiv löschen.
  • Führen Sie Ihre Konten sowie Kreditkarten verantwortungsbewusst und vermeiden Sie die Inanspruchnahme von Dispositionskrediten.
  • Pflegen Sie langfristige und stabile Geschäftsbeziehungen, beispielsweise bei Mobilfunkverträgen oder Mietverhältnissen, um positive Signale zu senden.
  • Erhöhen Sie Ihr Einkommen, zum Beispiel durch eine Gehaltserhöhung, eine Aufstockung der Arbeitszeit oder einen Minijob.

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