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Zinsentwicklung: Kreditzinsen verstehen und sparen

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letzten 12 Monate - Stand
7.11.2025

Das Wichtigste zur Zinsentwicklung

  • Kreditzinsen nach Höchststand leicht gesunken: Nach einem historischen Zinsanstieg erreichten die durchschnittlichen Zinsen für Ratenkredite in Deutschland laut Bundesbank-Daten Ende 2023 einen Höhepunkt und sind seitdem leicht rückläufig.
  • Trendwende seit Juni 2024: Als Reaktion auf die gesunkene Inflation hat die EZB begonnen, die Zinsen schrittweise zu senken.
  • Individuelle Faktoren entscheidend: Wichtiger als der Leitzins sind für Ihr persönliches Angebot Ihre Bonität und die Kreditdetails. Der Wettbewerb zwischen den Banken sorgt für große Unterschiede bei den Konditionen
  • Ihre Chance als Kreditnehmer: Vergleichen Sie aktiv Angebote. Durch die Zinsentspannung und den intensiven Bankenwettbewerb ist das Sparpotenzial bei Ratenkrediten und Umschuldungen aktuell besonders hoch.

Zinsentwicklung bei Ratenkrediten: Langfristige Trends

Der Zinschart der Bundesbank zeigt die durchschnittlichen Effektivzinsen für neue Konsumentenkredite in Deutschland (1). Auf einen Blick wird die übergeordnete Entwicklung deutlich: Nach einer langen Phase historisch niedriger Zinsen kam es ab 2022 zu einem sehr steilen und deutlichen Zinsanstieg als Reaktion auf die hohe Inflation.

Dieser allgemeine Trend hat den mit Abstand größten Einfluss auf das Zinsniveau. Doch wie sieht es innerhalb eines Jahres aus?

Die Frage der Saisonalität: Sind Kredite in bestimmten Monaten günstiger?

Eine detaillierte Auswertung der historischen Daten der Bundesbank zeigt tatsächlich leichte, wiederkehrende Schwankungen bei den Kreditzinsen im Jahresverlauf.

Zinsentwicklung im Jahresverlauf

Die Aufschlüsselung der Durchschnittszinsen nach Monat offenbart ein klares Muster: Der Dezember ist mit durchschnittlich 6,53 Prozent Effektivzins der günstigste Monat für einen Kredit. Im Gegensatz dazu stehen die Sommermonate, allen voran der Juli, der mit durchschnittlich 7,14 Prozent den höchsten Zinssatz aufweist. Zum Jahresanfang (Januar) sind die Zinsen tendenziell etwas höher als am Jahresende. Der Unterschied zwischen dem durchschnittlich teuersten und dem günstigsten Monat beträgt also rund 0,61 Prozentpunkte.

Kreditvolumen im Jahresverlauf

Das neu vergebene Kreditvolumen erreicht typischerweise am Anfang des Jahres (Januar und März) und im Sommer (Juli) seine Spitzenwerte. In diesen Phasen hoher Nachfrage haben Banken weniger Anreiz, die Zinsen zu senken. Gegen Jahresende (November, Dezember) flacht die Nachfrage hingegen sichtbar ab. In diesem wettbewerbsintensiveren Umfeld mit weniger Kreditanfragen könnten Banken ihre Konditionen leicht verbessern, um die geringere Nachfrage auszugleichen und ihre Geschäftsziele zu erreichen.

Eine mögliche Erklärung liegt in der Kreditnachfrage:

Diese Zinsschwankungen lassen sich plausibel mit dem Prinzip von Angebot und Nachfrage erklären. Dies erklärt, warum die Zinsen gerade im nachfrageschwächeren Dezember tendenziell am niedrigsten sind. Ein Blick auf das durchschnittliche monatliche Kreditvolumen stützt diese Annahme.

Was das für Ihren Kredit bedeutet: Ein Rechenbeispiel

Die saisonalen Unterschiede sind messbar, aber in ihrer Auswirkung begrenzt. Eine Beispielrechnung für einen 10.000-Euro-Kredit mit 60 Monaten Laufzeit verdeutlicht dies:

Monat Effektivzins Monatsrate Zinskosten
Januar 7,12 % 197,53 € 1.851,78 €
Juli 7,14 % 197,62 € 1.857,09 €
Dezember 6,53 % 194,92 € 1.695,43 €
info
Fazit:
Warten Sie nicht auf den richtigen Monat. Der mit Abstand größte Hebel für einen günstigen Zins sind Ihre individuellen Voraussetzungen wie Bonität, Laufzeit und Kreditsumme. Ein umfassender und persönlicher Kreditvergleich ist daher weitaus wichtiger als der Zeitpunkt des Abschlusses.

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Zinsentwicklung: Wie Inflation und Leitzins unsere Kredite beeinflussen

Die Zinsen für Kredite sind ständig in Bewegung. Gesteuert wird diese Entwicklung maßgeblich durch zwei zentrale Kräfte: den Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Inflationsrate. Das komplexe Zusammenspiel dieser Faktoren bestimmt das allgemeine Zinsniveau. Allerdings kommt eine Änderung nicht immer sofort oder im vollen Umfang bei den Verbrauchern an.

Die Rolle des EZB-Leitzinses

Der wichtigste Leitzins der EZB, der Hauptrefinanzierungssatz, ist das zentrale Steuerungsinstrument der Geldpolitik im Euroraum. Er gibt vor, zu welchen Konditionen sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank Geld leihen können (3).

  • Leitzinserhöhung:
    Eine Anhebung verteuert die Refinanzierung für Banken. Diese geben die höheren Kosten in der Regel an ihre Kunden weiter, was zu steigenden Zinsen für Kredite führt.
  • Leitzinssenkung:
    Eine Senkung verbilligt die Geldbeschaffung für Banken. Theoretisch führt dies zu günstigeren Kreditzinsen.

In der Praxis ist der Zusammenhang jedoch nicht immer direkt. Banken berücksichtigen bei der Preisgestaltung auch ihre eigenen Kosten, die Markterwartungen und die Risikobewertung. So kann es vorkommen, dass Leitzinssenkungen – wie teilweise im Jahr 2024 beobachtet – nicht unmittelbar zu spürbar günstigeren Krediten führen, weil beispielsweise die langfristigen Kapitalmarktzinsen stabil bleiben oder die Banken ihre Margen anpassen

Inflation als treibende Kraft

Inflation beschreibt den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus, wodurch das Geld an Kaufkraft verliert. Das vorrangige Ziel der EZB ist es, die Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten, was sie aktuell als eine Inflationsrate von 2 % definiert. Die Entwicklung der Inflation ist daher der entscheidende Indikator für die Zinspolitik der EZB (2).

Entwicklung von Inflation und Leitzins in Europa

Das Zusammenspiel von Leitzins und Inflation

Obwohl die Zinsentscheidungen der EZB auf einer umfassenden Analyse der Wirtschaftslage – inklusive Konjunktur und Arbeitsmarkt – beruhen, ist die Inflationsentwicklung der dominierende Faktor.

  • Bei hoher Inflation → Tendenz zu steigenden Leitzinsen:
    Liegt die Inflation deutlich über dem Zielwert, ist eine Anhebung des Leitzinses das primäre Mittel der EZB. Ziel ist es, die Nachfrage zu dämpfen und den Preisdruck zu verringern. Wie die Grafik zeigt, reagierte die EZB auf den Inflationshöhepunkt mit einer Serie von deutlichen Zinserhöhungen.
  • Bei sinkender Inflation → Tendenz zu fallenden Leitzinsen:
    Bewegt sich die Inflation stabil um den Zielwert, kann die EZB den Leitzins senken. Dies soll Kredite verbilligen und so die Wirtschaft anregen.

Der Bankenwettbewerb als entscheidender Preisfaktor

Neben den großen makroökonomischen Faktoren bestimmt vor allem der Wettbewerb zwischen den Banken, welche Zinsen den Verbrauchern tatsächlich angeboten werden. Der Leitzins der EZB setzt nur den Rahmen, doch wie viel eine Bank am Ende für einen Kredit verlangt, hängt stark von ihrer eigenen Geschäftsstrategie und dem Marktumfeld ab.

Durch die Digitalisierung hat sich dieser Wettbewerb massiv verschärft. Online-Banken, FinTechs und Kreditvergleichsportale erhöhen die Transparenz und den Preisdruck. Verbraucher können heute mit wenigen Klicks Dutzende von Angeboten vergleichen. Dieser intensive Wettbewerb führt dazu, dass Zinsvorteile schneller an die Kunden weitergegeben werden und die Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern erheblich sein können. Für Kreditnehmer bedeutet das: Der Marktdurchschnitt ist nur ein Richtwert – das individuell beste Angebot findet man nur durch einen aktiven Vergleich.

6 Tipps: So reagieren Sie clever auf die Zinsentwicklung

Ein Kreditvergleich ist der wichtigste Schritt. Die Zinsunterschiede zwischen den Banken betrugen im Juli 2025 3 Prozentpunkte (4). Schon ein geringfügig niedrigerer Zinssatz kann über die Jahre eine Ersparnis von hunderten oder tausenden Euros bedeuten. Nutzen Sie daher immer die Möglichkeit, sich einen breiten Marktüberblick zu verschaffen.

Ihre Kreditwürdigkeit ist der stärkste persönliche Hebel für gute Zinsen. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre SCHUFA-Daten auf Korrektheit und begleichen Sie Rechnungen immer pünktlich. Eine gute Bonität signalisiert der Bank ein geringes Risiko und wird direkt mit besseren Konditionen belohnt.

Wenn Sie bereits einen älteren, hoch verzinsten Kredit haben und das allgemeine Zinsniveau sinkt, kann eine Umschuldung sehr sinnvoll sein. Dabei lösen Sie den alten Kredit durch einen neuen mit einem günstigeren Zinssatz ab und senken so Ihre monatliche Belastung und die Gesamtkosten.

Wählen Sie einen Kreditvertrag, der kostenlose Sondertilgungen ermöglicht. So können Sie zusätzliche Zahlungen leisten, um die Restschuld schneller zu verringern und Zinskosten zu sparen. Achten Sie auch auf die Bedingungen für eine vorzeitige Ablösung, um teure Vorfälligkeitsentschädigungen zu vermeiden.

Sie müssen kein Finanzexperte sein, aber ein grundlegendes Verständnis der Marktlage hilft. Verfolgen Sie die Zinsentscheidungen der EZB und die Inflationsentwicklung. Dieses Wissen hilft Ihnen, günstige Zeitfenster für eine Kreditaufnahme oder Umschuldung besser einzuschätzen.

Nehmen Sie nur einen so hohen Kredit auf, wie Sie wirklich benötigen. Eine kürzere Laufzeit führt zu höheren Raten, aber deutlich geringeren Gesamtkosten. Eine längere Laufzeit senkt die monatliche Rate, macht den Kredit aber insgesamt teurer. Finden Sie hier die richtige Balance für Ihre finanzielle Situation.

Häufig gestellte Fragen zur Zinsentwicklung

Ihr persönlicher Zinssatz wird weniger vom allgemeinen Markt als von Ihrer individuellen finanziellen Situation bestimmt. Die wichtigsten Faktoren sind:

  • Ihre Bonität (SCHUFA-Score): Dies ist der mit Abstand wichtigste Faktor. Je besser Ihr Score, desto günstiger der Zins.
  • Die Kreditdetails: Laufzeit, Kreditsumme und Verwendungszweck spielen eine große Rolle.
  • Ein zweiter Kreditnehmer: Ein gemeinsamer Antrag verbessert die Sicherheit für die Bank und damit fast immer die Konditionen.

Historische Daten zeigen, dass der Dezember tendenziell die günstigsten Durchschnittszinsen aufweist, vermutlich wegen einer geringeren Nachfrage zum Jahresende. Dieser saisonale Effekt ist jedoch minimal. Übergeordnete Marktentwicklungen und vor allem Ihre persönlichen Faktoren haben einen weitaus größeren Einfluss auf Ihr Angebot. Es lohnt sich also nicht, auf einen bestimmten Monat zu warten

Diese Entscheidung hängt von Ihrer Dringlichkeit ab:

  • Wenn Sie den Kredit jetzt benötigen: Warten ist spekulativ. Es ist sinnvoller, durch einen umfassenden Kreditvergleich das bestmögliche Angebot im aktuellen Zinsumfeld zu finden.
  • Wenn Ihr Vorhaben flexibel ist: Sie könnten auf potenziell sinkende Zinsen hoffen. Es gibt jedoch keine Garantie, wann oder ob dies geschieht.

Ein guter Mittelweg: Nehmen Sie den benötigten Kredit jetzt auf und prüfen Sie bei zukünftig sinkenden Zinsen die Möglichkeit einer günstigeren Umschuldung.

Der Leitzins der EZB gibt die grobe Richtung für die Kreditzinsen vor. Wenn die EZB den Leitzins anhebt, leihen sich Banken teurer Geld und geben diese Kosten an Kreditnehmer weiter – die Zinsen steigen. Senkt die EZB den Leitzins, fallen tendenziell auch die Kreditzinsen. Dieser Zusammenhang ist aber nicht 1:1 und oft zeitverzögert, da auch der Wettbewerb zwischen den Banken und deren eigene Kosten eine entscheidende Rolle für das finale Zinsangebot spielen.

Ein „guter“ Kreditzins ist kein fester Wert, sondern immer relativ zu Ihrer persönlichen Bonität und dem aktuellen Marktumfeld. Anstatt eine bestimmte Zahl zu suchen, sollten Sie Ihr Ziel so definieren: Ein guter Zinssatz ist ein Angebot, das nach einem breiten Marktvergleich am unteren Ende der Spanne liegt, die Ihnen von verschiedenen Banken für Ihr individuelles Risikoprofil angeboten wird. Der offizielle Median-Zinssatz von smava kann dabei als grober Orientierungspunkt dienen.

Der Kreditspezialist Quang-Dung Ta von smavaGeschrieben von Quang Dung TaDer Kreditspezialist Quang-Dung Ta von smavaGeschrieben vonQuang Dung TaSpezialist für Ratenkredite und Bankenprodukte

Quang-Dung Ta, ein erfahrener Bankkaufmann und Senior Key Account Manager bei smava, arbeitet seit 2016 in der Finanzbranche. Mit Spezialisierung auf Kreditwesen und Finanzprodukte verfügt er über tiefgehende Kenntnisse in Finanzthemen. Seine Zusatzausbildung bei smava im Bereich Ratenkredite qualifiziert ihn, praxisrelevante Finanzinhalte zu vermitteln. Sein Ziel ist es, komplexe Finanzthemen verständlich zu machen und Lesern bei Entscheidungen zu unterstützen.

Kontakt: content@smava.de

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Quellenangaben

1) Deutsche Bundesbank: MFI Zinsstatistik, Einlagen- und Kreditzinssätze. Verfügbar unter:
https://www.bundesbank.de/de/statistiken/geld-und-kapitalmaerkte/zinssaetze-und-renditen/einlagen-und-kreditzinssaetze

2) Europäische Zentralbank (EZB), Data Portal: Inflation and consumer prices. Verfügbar unter: https://data.ecb.europa.eu/data/data-categories#inflation-and-consumer-prices

3) Europäische Zentralbank (EZB): Wichtige EZB-Zinssätze. Verfügbar unter: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/key_ecb_interest_rates/html/index.de.html

4) smava GmbH: Durchschnittswert für auf der Plattform smava.de angebotene Konsumentenkredite im angegebenen Zeitraum.

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